12.08.2008

Aufzug...


Ich komme gerade zurück von einem leckeren Essen (wie kann es auch anders...) und einen tollen Besuch an Taipei 101. Taipei 101 ist einer der höchsten Wolkenkratzer der Welt (wenn man Antennen oder Masten nicht einbezieht), und war von Newsweek Magazine in 2006 ausgerufen zu einem der "Seven New Wonders of the World". Und das ist sie tatsächlich! Sie ist 509 Meter hoch, hat (selbstverständlich) 101 Stockwerken. In den unteren Stockwerken sind viele Geschäfte zu finden, meist sehr exklusive. Man kann bis zum 89. Stockwerk gehen mit einem der schnellsten Aufzüge der Welt: in 37 Sekunden waren wir oben - und das bedeutet das wir ungefähr 60 Km/St. gefahren sind!!! Heute war auch das offene Dach am 91. Stockwerk geöffnet, und man hatte von hieraus einen ungekannt schönen Blick über Taipei, den 3 Millionen-Einwohner-Metropole wo wir am Freitag Premiere haben. Also - ich bin schwerst beeindruckt...!

Heute nachmittag stand die erste Bühne-Orchesterprobe in Taipei Cultural Centre auf dem Programm. Der Graben war nicht tief, dafür aber sehr breit. Wie all diese Musiker (fast 60) problemlos dareingegangen sind ohne zu motzen ist mir ein großes Rätsel... Nachdem alle Musiker dann saßen, und ich am Pult war, wurde der Graben erstmal einen Meter hochgefahren. Schlagzeug und Harfe auch hier in einem sonderbaren Kabuff... Es gab am Anfang ziemliche Zusammenspielproblemen, vor allem wegen der großen Abstand zwischen der eine und der andere Seite des Grabens, aber das haben wir nach der Pause mit ziemlich konsequentes Proben doch wunderbar im Griff bekommen.

Die Probe ging ja um 14.00 los und um 14.05 meinten dann die Dachdecker des Theaters daß das Orchester dieses Stück bestimmt nicht alleine bewältigen würde. Daraufhin fingen sie einfach unbedarft an in fortissimo mit uns mitzuspielen...! Diese Situation ist mir ja nicht unbekannt, und die Hagener Musiker, die mich kennen, können sich bestimmt schon ein Bild machen von der hierauf folgenden Viertelstunde. Nachdem erstmal niemand meinte hierfür verantwortlich zu sein (...), ist Allen schnell zu den Intendanten des Theaters gegangen, und nach 10 Minuten konnten wir ungestört unsere Probe verfolgen.
Nur ab und zu unterbrochen von einem kurzen Klingel, wenn möglich in einer Generalpause: diese Klingel wollte uns nur mitteilen daß der Aufzug wieder auf Bühnenniveau ist angekommen!


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