06.08.2008

Chi Mei

Heute morgen habe ich einen Besuch gebracht an das Chi Mei Museum in Tainan. Andy, der Orchesterdirektor, ist eine hohe Funktionär bei Chi Mei und zusammen mit seiner Schwiegertochter Rebecca war er so nett mich, zusätzlich zu seinem normalen Job, rumzuführen.

Chi Mei ist seit 1959 eine der größte Kunststofhersteller in der Welt, mit Fabriken in Tainan und in Zhenjiang. Das Chi Mei Museum ist das seit 1990 existierende Privatmuseum von dem Chi Mei Foundation. Die sehr reiche Sammlung in diesem Museum zählt 5 Kategorien: Westerliche Kunst (Malerei, Bilder etc), Naturhistorie, Waffen, Antiquitäten und... Musikinstrumente - und das alles von verschiedene Epochen und fast allen Kontinenten! Die Sammlung mit Musikinstrumenten war eine der Extraklasse - von alten afrikanischen Instrumenten bis über Pianolas (die auch noch spielten) und Drehorgeln zu den schönsten Streichinstrumenten!

Denn in dem Moment wo wir das meiste im Museum gesehen hatten, wurde ich geheimnisvoll mit nach einem untererdischen Stock mitgenommen. Und was ich in diesem Stockwerk zu sehen bekam war wirklich schier unglaublich: eine Kollektion von raum 450 Streichinstrumenten, wovon 350 Geigen, mit darunter auch Amati, Stradivarius, Guarneri, Stainer, Guadagnini! Was für eine Geschichte war in diesem Raum anwesend! Dann steht man plötzlich mit so einem Stradivarius in der Hand und weiß gar nicht was man sagen soll! Der Chi Mei Foundation stellt diese Instrumenten alle zur Verfügung an talentierte Taiwanesische Streicher, z.B. Yo Yo Ma - das einzigste das sie dafür zahlen müssen sind die Versicherungen. Der Foundation macht sich stark dafür daß "good instruments be played by good players and the good music thus produced be shared by all mankind ", laut Mr. Wen-long Shi, President der Chi-Mei Culture Foundation. Vielen Mitglieder aus dem Chimei Philharmonic Orchestra spielen auch auf einer diesen Instrumenten!

Danach hatte ich die letzte Orchesterprobe mit dem Orchester - und abends Ballettprobe, die erste im Tainan-Theater. Die Tänzer waren alle schon arriviert, und Allen arbeitete in TGV-Tempo durch sein Stück. Er war glaube ich nicht sonderlich zufrieden, aber wir haben noch ein paar Tage. Morgen ist der erste von nur zwei (!) Proben mit Ballett und Orchester zusammen - ich hoffe, daß allen im Graben passen... Und wenn nicht, wende ich einfach eine meiner Hagener "Tricks" an (jetzt traue ich mich erst das zu gestehen...) und dann wird das schon gehen...!

Unten ein Bild von Andy, Rebecca und der Rest Ihrer Familie beim Japaner letzte Woche. Mir läuft's Wasser noch immer im Mund!...



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