19.01.2009

Storioni

Da habe ich ja letzten Samstagabend ein tolles Konzert erlebt...

Im Rahmen des Storioni-festivals (von 15 bis zum 25 Januar, http://www.storionifestival.nl/) erklang ein Konzert von wirklich einmaliger Klasse in Muziekcentrum Frits Philips in Eindhoven. Letztes Jahr hat das Storioni Trio (Wouter und Mark Vossen mit Bart van de Roer) in der Stadthalle Hagen das Beethoven Tripel Konzert denkwürdig interpretiert, und wir sind schon seit dem gloriösen Auftritt der Brüder Vossen in Hagen in Brahms Doppel befreundet. Dieser Abend war während des letzten Auftritts des Trios in Hagen konzipiert, und deswegen wollten Stadthallenchef Elmar Josten und ich unbedingt bei diesem Konzert anwesend sein. Das Trio organisiert jetzt zum dritten Mal dieses Festival - Ihre "Party", so wie sie es selber nennen, und sie haben viele Ihren Musikfreunde eingeladen an dieser großen Party teilzunehmen.

Und das war zu merken. Welch ein ungemein variiertes Programm und welch eine Großzahl an junge hochkarätige Musiker! Als Stargast war Jean-Yves Thibaudet verpflichtet, der u.a. ein sehr schönes 1. Klavierkonzert von Mendelssohn spielte mit dem Kammerorchester Heilbronn und mit Bart zusammen Faurés Dolly Suite interpretierte. Ohne die andere zukurz tun zu wollen, waren weitere Höhepunkte für mich Janne Thomsen auf Flöte im originellen Konzert von Yusupov, Hervé Joulain auf Horn, der den Saal nach 2 Minuten mucksmäuschenstill hatte, Theo Loevendie, der ein eigenes Stück mit Orchester improvisierte, und last but not least das hochbegabte Storioni-Trio himself daß das Martinu Tripel Konzert mit enormen Engagement hervorragend interpretierte. Es war, wie Mark es nachher ausdrückte, alsob man vor einer Tüte mit Süßwaren saß, und man durfte jede 10 Minuten etwas neues leckeres kosten. Was für eine Inspiration!..

Gestern war dann die Reise nach Paris. Heute fange ich an mit der Vorbereitung von Cimarosas Matrimonio Segreto mit dem Atelier Lyrique de l'opera National. Was für eine Hochburg von Kultur ist in diese Stadt. Etwa 160 Museen, rund 200 Kunstgalerien, circa 100 Theater, über 650 Kinos und mehr als 10.000 Restaurants. Unglaublich! Und mit einem tollen Appartment mit Blick auf der Seine kann dann nicht wirklich noch etwas schief gehen... Carpe diem!

16.01.2009

Oma

Das neue Jahr hat seinen Anfang gemacht. Schon zwei aufregende Wochen sind wir alle unterwegs in 2009. Ich war schon in Jena um mit der hervorragende Jenaer Philharmonie ein wunderschönes „Astronomie“-Programm einzustudieren. Ich war auch schon wieder kurz in Dessau, wo ich viele neue Leute kennenlernen durfte und wo wir wieder einen Schritt weitergekommen sind in der Spielzeitplanung. Letzten Samstag war ich dann in Hagen zu der hervorragende Rigoletto-Premiere. Und Sonntag erreichte mir dann ein trauriges Bericht, den mich tief traf und mich etwas aus der Kurve geworfen hat: meine Oma war, im Alter von 94 Jahre, verstorben.

94 Jahre, ein gesegnetes Alter. Ein schönes Leben gehabt. Friedlich eingeschlafen. Was ist es dann das mich so trifft?

Mit meiner Oma ist die letzte meinen Großeltern gestorben. Oma war für uns allen einen ganz besonderen Person. Trotz Ihres hohen Alters die Stütze unserer Familie. Quelle der Inspiration.

Nach vielen Jahren eigenständig gewohnt zu haben, war sie seit einigen Jahren im Altersheim. Immer zufrieden, immer fröhlich, immer dankbar, trotz allem was sie vermissen mußte, und trotz allem was sie erlebt hat in Ihrem Leben. Niemals erklang von Ihren Lippen auch nur ein Wort von Klage. Sie war immer Stimmungsmacher, immer am lachen, immer stolz auf uns, und war oft darauf hinaus, wie ein alter Till Eulenspiegel, einen lustigen Streich zu planen. Auch wenn sie in der letzten Zeit nicht mehr laufen konnte, fast taub war, und man sie kaum mehr verstehen konnte, war Ihre Lebensfreude einzigartig. Nach einem Besuch an Oma kehrte man immer mit einem Lächeln auf dem Mund zurück.

Meine Nichte Jeannette umschrieb es heute morgen in der Kirche sehr gut. Oma hat uns allen einiges versucht beizubringen. In Ihrer Philosophie hängt das „glücklich sein im Leben nicht ab von dem was einem passiert, aber von der Art und Weise wie man damit umgeht. Ein Lächeln kostet nichts - wir sollen gut aufeinander aufpassen - immer unser Bestes geben – und wenn Du gut bist zu anderen, werden sie auch gut zu Dir sein.“ Welch tolle Lebensmotti!

Das sind alles schöne Bestreben, aber natürlich nicht so ganz leicht umzusetzen- und so leicht war das auch nicht für Oma. Aber sie versuchte es. Und war und ist damit eine große Quelle der Inspiration für uns alle.


Danke, liebe Oma, wir werden Dich vermissen.

01.01.2009

Frohes neues!!!...


Man nehme: 12 Monate,

putze sie sauber von Bitterkeit,Geiz, Pedanterie, Angst

und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,

so dass der Vorrat genau 1 Jahr reicht.

Es wird jeder Teil einzeln angerichtet: aus 1 Teil Arbeit und

2 Teilen Frohsinn und Humor.

Man füge 3 Esslöffel Optimismus hinzu,

1 Teelöffel Toleranz,

1 Körnchen Ironie,

1 Prise Takt

und 1 Gramm Gottvertrauen.

Dann wird die Masse sehr reichlich

mit Liebe übergossen.

Das fertige Gericht schmücke man

mit 1 Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten

und serviere es täglich mit Heiterkeit.


(frei nach Katherina Elisabeth von Goethe)